Wir wollen Frieden
10. März 2025 von Marian Krüper
Es war ein beeindruckendes Bild, wie die Demonstrationsschlange von gut 500 Kindern, Eltern, Großeltern und Lehrern am Freitagnachmittag den Westerberg herunterkam. Angeführt von drei Mädchen der Klasse 4a der Westerberggrundschule, die die Botschaft des von ihnen organisierten Tages auf einem großen Transparent vor sich hertrugen. „Frieden“ stand da – in bunten Lettern umrahmt von Friedenssymbolen und Herzen. Und sie riefen die Botschaft auch laut hinaus: „Wir wollen Frieden, wir wollen Frieden!!!“
Anni Schlüter, Luisa Enders und Lana Prosch hatten zur Demonstration „Kinder für Frieden“ aufgerufen und beim Startpunkt auf dem Wilkeplatz in einer kurzen Ansprache erklärt, worum es ihnen geht. „Wir wollen keine Bilder mehr von zerstörten Städten sehen. Wir wollen keine Kinder mehr sehen, die im Krieg aufwachsen“, erklärte Luisa Enders. Und Anni Schlüter ergänzte: „Jedes Kind hat das Recht, in Frieden aufzuwachsen.“ „Wir freuen uns, dass so viele da sind“, war Lana Prosch begeistert von der großen Zuschauermenge, die sich vor dem Trio aufgestellt hatte.
Darunter auch Bürgermeister Thomas Schöne, der sich über das Engagement der jungen Mädchen freute. Anfang Dezember hatten sie ihn angeschrieben und ihre Idee vorgestellt. Bei einem Besuch in der Westerbergschule sagte Schöne ihnen Unterstützung zu und stellte den Wilkeplatz als Startpunkt der Kinder-Demo zu Verfügung.
Angemeldet und organisiert worden war die Demonstration von den Eltern der drei Mädchen, ihre Grundschule unterstützte die Veranstaltung natürlich. Dort im Unterricht hatten Anni, Luisa und Lana auch den Anstoß bekommen. Im Sachunterricht hatten sie ein Buch über Demokratie entdeckt und sich ausgeliehen. „Da stand viel drin über Kriege und Auseinandersetzungen in der Welt“, erinnert sich Luisa. Im letzten Kapitel ging es darum, was man selbst machen kann, um sich für Demokratie einzusetzen. Und da entstand die Idee zur Demonstration.
Die Mädchen wandten sich mit der Bitte um Hilfe an ihre Klassenlehrerin Lena Bock. Die half gerne, zumal durch Flüchtlingskinder in ihrer Klasse das Thema Krieg eine besondere Bedeutung hat. In der BNE-AG (Bildung für nachhaltige Entwicklung), die sie leitet, wurden Fähnchen und bunte Plakate mit der Friedens-Botschaft gestaltet, die von vielen Mitschülern (“Die sind alle topmotiviert“, so Luisa Enders) am Freitag getragen wurden. Die Musik-AG unter Leitung von Marian Krüper hatte ein Lied einstudiert, sang „Wir wünschen uns Frieden“.
Dann ging es, angeführt von der Polizei, los vom Wilkeplatz durch die Altstadt zur Westerbergschule. Und immer wieder wurde gerufen: „Wir wollen Frieden!!!“
Text: Jens Hippe, Warsteiner Anzeiger